Die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag (Drucksache 21/7784) an die Hamburgische Bürgerschaft, Aufnahmetests für den Übergang der Flüchtlingskinder in die Hamburger Regelklassen einzuführen. In den Aufnahmetests sollen die Schüler neben Kenntnissen der deutschen Sprache auch Fachkenntnisse in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch nachweisen. Dazu erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und schulpolitische Sprecher der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Alexander Wolf:
„Wir bejahen grundsätzlich eine gute Beschulung der Hamburger Flüchtlingskinder in der Zeit ihres temporären Aufenthaltes in Deutschland – das schließt auch den Unterricht in den Regelklassen ein. Dabei muss aber sichergestellt werden, dass die unterrichtlichen Qualitätsstandards beibehalten werden und das Lern- und Leistungsniveau der Klassen nicht absinkt.
Nach der jetzigen Regelung werden Flüchtlingskinder nur ein Jahr auf die deutschen Regelklassen vorbereitet und dann quasi automatisch und ohne weitere Leistungsnachweise in diese übernommen. Das halten wir für fatal. Damit ist der Weg zum schulischen Scheitern bereits geebnet, denn die Flüchtlingsschüler haben aufgrund mangelnder Fachkenntnisse kaum eine Chance, im Fachunterricht ihrer Jahrgangsstufe mitzuhalten. Und einheimische Schüler leiden gleichzeitig unter einem verlangsamten Lerntempo und einer geringeren Vertiefung des Unterrichtsstoffs.“
Die Sorge um den Erfolg der schulischen Integration von Flüchtlingskindern wurde jüngst auch vom Deutschen Philologenverband geteilt. Dieser teilte in einer Pressemitteilung vom 09.02.2017 mit: „Aufgrund der vielen Rückmeldungen von betroffenen Lehrkräften und Schulleitungen müsse davon ausgegangen werden, dass die Sprachkenntnisse und Lernergebnisse der jetzt an die Regelschulen wechselnden Kinder oftmals nicht ausreichen, um dort problemlos den Anschluss zu finden.“ Und weiter: „Es droht eine Ghettoisierung im Schulsystem, die leider häufig die Vorstufe zu einer Ghettoisierung in der Gesellschaft ist!“
Dazu Dr. Alexander Wolf: „Deshalb ist es umso wichtiger, die Flüchtlingskinder im Vorbereitungsjahr neben dem Sprachunterricht mindestens auch in den Kernfächern Mathematik und Englisch auf das Niveau der Hamburger Regelklassen vorzubereiten – und einen solchen Übergang nur bei Bestehen einer Fachprüfung zuzulassen. In Finnland und Kanada, die regelmäßig Spitzenpositionen in internationalen Bildungsrankings wie PISA oder TIMSS einnehmen, erhalten Flüchtlingskinder außerdem solange Einzel- oder Kleingruppenunterricht, bis sichergestellt ist, dass sie auch im Fachunterricht ihrer Jahrgangsstufe mithalten können. Das wäre prinzipiell auch in Hamburg ein möglicher Weg gewesen, doch mit inzwischen mehr als 7.000 Flüchtlingsschülern und einer Politik der schrankenlosen Zuwanderung droht nun statt einer erfolgreichen Integration eine Ghettoisierung im Hamburger Schulsystem.“