Auf der heutigen Landespressekonferenz stellte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer eine Kampagne zur Prävention häuslicher Gewalt vor. Die Kampagne „600 Minuten Nachspielzeit – Echte Männer holen sich Hilfe!“ richtet sich explizit an potenzielle oder bereits gewordene Täter und weist auf Hilfe- und Beratungsangebote hin. Unterstützt wird die Kampagne durch den HSV. Die AfD hält die Kampagne für unzureichend.
Eine Senatsantwort auf eine AfD-Anfrage zeigte kürzlich, dass die häusliche Gewalt zunimmt. 2019 gab es diesbezüglich insgesamt 3.128 registrierte Fälle von einfacher Körperverletzung, 2023 wurden 3.597 Fälle registriert. Darunter sind 2.740 weibliche Opfer, aber auch 857 männliche Opfer. Während es für Frauen spezielle Notunterkünfte gibt, schauen die männlichen Opfer in die Röhre (Drucksache 22/16596).
SPD-Senatorin Schlotzhauer ignoriert diese Zahlen. In der Pressemitteilung äußert sie: „Häusliche Gewalt ist ein Problem der Täter, kein Frauenproblem.“
Dazu der sozialpolitische Sprecher Marco Schulz:
„SPD-Senatorin Schlotzhauer lässt die männlichen Opfer häuslicher Gewalt links liegen. Das ist falsch und unverantwortlich. Wenn die Sozialsenatorin nur eine Opfergruppe wahrnimmt, dann hat sie bedauerlicherweise den Bezug zur Realität verloren.
Fakt ist: Unsere Kleine Anfrage deckt auf, dass eben nicht nur Frauen die Opfer von häuslicher Gewalt sind, sondern zunehmend auch Männer. Die Präventionsstrategie des rot-grünen Senates ist nicht nur viel zu eindimensional und unzureichend, sie ist auch ungerecht. Wir fordern den Senat auf, endlich auch anzuerkennen, dass auch Männer Opfer von häuslicher Gewalt sind und entsprechende Notfallunterbringen zu schaffen. Insgesamt müssen Opfer besser geschützt und Täter härter bestraft werden.“