Die Stadtentwicklungs- und die Verkehrsbehörde haben heute ihr Konzept vorgestellt, um den Autoverkehr in der Innenstadt weiter zu reduzieren. Vorrangiges Ziel soll sein, die Innenstadt zu beleben, attraktiver zu gestalten um dadurch insbesondere auch den Einzelhandel zu stärken.
Dazu der verkehrspolitische Sprecher Detlef Ehlebracht:
„Man kann darüber diskutieren, die Innenstadt autoärmer zu gestalten. Entscheidend ist, wie die Umgestaltung erfolgt und die entstehenden Freiräume genutzt werden, um den Einzelhandel zu stärken und die dortige Lebens- und Aufenthaltsqualität tatsächlich zu steigern. Da blieb der Senat eine Antwort schuldig. Es reicht nicht Autos durch Fahrräder, Skateboards und E-Roller zu ersetzen. Die Busse aus der Mönckebergstraße weitestgehend zu entfernen, ist der falsche Ansatz. Es verlängert Fußwege und ist das Gegenteil einer Förderung des Einzelhandels, wobei dieser vollumfänglich als Mitentscheider in das Projekt einzubinden ist.
Die eigentliche Gefahr für den innerstädtischen Einzelhandel ist aber nicht das Auto, sondern das Lieblingskind des Senats, die HafenCity mit dem Überseequartier. Hier müssen dringend Räume geschaffen werden, um Überseequartier mit Innenstadt zu verbinden, zum Beispiel durch Deckelung der Willy-Brand-Straße. Andernfalls wird hier eine Kannibalisierung stattfinden, bei der es nur Verlierer geben wird. Das hat Priorität vor einer x-ten Umgestaltung des Jungfernstiegs.“