„Sehr geehrte Lesende […]“. Mit diesen befremdlichen Worten beginnt die Ausladung der AfD vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hamburg-Ost von einer geplanten Diskussion. Grund dafür seien jüngste Äußerungen von Alice Weidel. Die Hauptkirche St. Nikolai verstünde sich als ein Ort des Dialogs und der Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen. Ziel sei es, konstruktive Lösungsansätze für ein friedliches Miteinander in Hamburg zu erarbeiten. Die Veranstaltung im Hamburger Rathaus und der Auftritt von Frau Weidel hätten in diesem Zusammenhang Bedenken geweckt, ob die angestrebte Gesprächskultur gewahrt werden könne.
Dazu der Fraktionschef Dirk Nockemann:
„Sie reden vom Dialog und vom friedlichen Miteinander – doch betreiben Ausgrenzung und Verbannung. Anstatt in ebenjenen Dialog einzutreten und verschiedene Standpunkte zusammenzuführen, soll eine millionenfach gewählte demokratische Volkspartei verbannt werden. Die Kirche steht offenbar nicht für die Werte ein, die sie zu vertreten behauptet. Andernfalls würde die Kirche nicht so widersinnig handeln.
Damit erweist die Kirche unserer Demokratie und unserer Debattenkultur einen Bärendienst. Sie zeigt sich als willfähriger Helfer linker Antidemokraten. Nicht die AfD attackiert Menschen, nicht die AfD will Parteien verbieten, nicht die AfD schüchtert Wirte ein. Es sind linke Extremisten, die sich vor dem Verlust ihrer Deutungshoheit fürchten und nicht vor Gewalt zurückschrecken. Mit dieser Verbannung beschreitet die Kirche einen Weg des Gegeneinanders – das ist erschreckend und traurig zugleich. Und wenn sich die Kirchenvertreter die Rede von Alice Weidel angehört hätten, dann gebe es keinen Grund, der in den Augen der Kirche kritikwürdig wäre. Im Übrigen habe ich darauf hingewiesen, dass die vielen hunderttausend rechtmäßig in Deutschland lebenden und arbeitenden ausländischen Fachkräfte bei uns sehr willkommen sind.“