Senat präsentiert „Masterplan Magistralen“ / Wolf: „Hilfloser Aktionismus“

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Den großen Wohnbauprojekten wie z.B. Oberbillwerder droht das Aus. In seiner Not versucht der Senat, auf einem anderen toten Pferd weiterzureiten. An allen Hauptverkehrsstraßen soll extrem nachverdichtet werden. Die Fahrbahnen selbst sollen dabei verengt werden – gerne auch gänzlich verkehrsberuhigt. Die Erreichbarkeit und Versorgung der ganzen Stadt steht auf dem Spiel. Der Süden der Stadt mit dem Hafen ist ganz besonders betroffen von diesen sinnbefreiten Utopia-Planungen. Weitere Hochglanzbroschüren sind reines Blendwerk und täuschen nicht darüber hinweg, dass der PKW-Bestand in Hamburg beständig wächst. Mehrere hunderttausend Pendler kommen täglich in die Stadt. An vielen Wochenenden stehen die Autos in kilometerlangen Staus vor und hinter dem Elbtunnel und die und die innerstädtischen Ausweichstrecken. Von den Norderelbbrücken bis nach Hittfeld fungierte die Autobahn als größter Parkplatz Norddeutschlands. Die Harburger Ausweichstrecken Bremer-, Winsener- und Stader Straße waren mit den Wilhelmsburger Nord-Süd-Verbindungen überlastet. Die nächste Elbquerung bei Geesthacht war ebenfalls ein einziger Parkplatz. Zusätzliche großräumige innerstädtische Absperrungen für Sportveranstaltungen sorgten für großen Unmut. Fazit: die Belastung der Hauptverkehrsstraßen ist bereits am Limit. Verengt man die Hauptverkehrsstraßen weiter, haben auch Taxis, Busse, Rettungswagen, Handwerker- und Lieferfahrzeuge Schwierigkeiten, ihr Ziel zu erreichen. Intensive Nachverdichtung an ohnehin schon überlasteten Straßen zieht weiteren Verkehr nach sich.

Dazu der Fraktionsvize und stadtentwicklungspolitische Sprecher Dr. Alexander Wolf:
„Hilflos und ohne Perspektiven verabschiedet sich der Senat auch in wohnungsbaupolitischer Hinsicht in die parlamentarische Sommerpause. Die Abschnürung der verkehrlichen Hauptschlagadern hat den Verkehrsinfarkt zur Folge. Hamburg muss erreichbar bleiben und braucht dringend eine intakte Verkehrsinfrastruktur sowie eine weitere Elbquerung. Nachvollziehbar Ausreisepflichtige müssen das Land verlassen. Die Grenzen müssen geschlossen werden. Dieses und die Rücknahme der energetisch völlig überzogenen Drangsalierungen im Wohnungsbau würden den Nachfragedruck auf den Wohnungsmarkt spürbar verringern. Dieser Masterplan ist nichts weiter als hilfloser Aktionismus im Vorfeld des Bürgerschaftswahlkampfs. Ich fordere die Einstellung dieser kostspieligen sinnlos-Experimente, wirksame Investitionen zur Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur sowie die Abschaffung des Sonderbaurechts für Asylunterkünfte“.