In einem Brief des zur Schulbehörde gehörenden Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) wurde zum Verzicht von Gedenkfeiern an den Schulen zum Jahrestag des Hamas-Überfalls aufgerufen. Der Brief richtete sich an alle Hamburger Schulleitungen. Hierin heißt es unter anderem: „Verzichten Sie bitte auf große Gesten wie Schweigeminuten, Aufforderungen zur Trauer oder Empathie. Verzichten Sie auf das gemeinsame Schauen von Reportagen“. Stattdessen empfahl das Landesinstitut, gemeinsam „1000 Kraniche der Hoffnung“ zu falten und an einem Baum zu befestigen. Die Schulbehörde distanziert sich von dem Schreiben.
Dazu der Fraktionsvizeschef und schulpolitische Sprecher Dr. Alexander Wolf:
„Der Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr bildet eine Zäsur im Nahostkonflikt. Gedenken und Schweigeminuten hieran müssen möglich sein. Die vermeintliche Ahnungslosigkeit der Schulbehörde wirft Fragen auf. Und es wirft ein schlechtes Licht auf die Schulsenatorin Bekeris, die diese Vorgänge nun aufklären muss. Sollte dieser Aufruf zum Verzicht auf Schweigeminuten aus Angst vor radikalen Muslimen und pro-palästinensischen Gruppen erfolgt sein, wäre das der völlig falsche Weg und ein fatales Zeichen.“