Eine Volksinitiative „Schluss mit der Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ will Gender-Sternchen und -Doppelpunkte im Hamburger Amtsdeutsch verbieten. Die AfD-Fraktion forderte bereits 2018 in einem Antrag, die erzwungene Gendersprache in der Hamburger Verwaltung abzuschaffen (Drucksache 21/11846). Im April 2021 stellte die AfD-Fraktion erneut den Antrag „Korrektes Hochdeutsch und gegen Umerziehung – Keine Verpflichtung zur Gendersprache in Hamburgs Behörden!“ (Drucksache 22/4093). Beide Anträge wurden von allen anderen Fraktionen abgelehnt.
Auch CDU und FDP, die jetzt plötzlich die Initiative begrüßen, lehnten 2018 ab. Damals hieß es aus der CDU laut Plenarprotokoll: „Fakt ist jedenfalls, dass Ihnen die Themen auszugehen scheinen und dass wir Ihren Antrag ablehnen werden.“ Die FDP sprach von einer „kruden Sicht auf die Welt“. Und weiter: „Eine kategorische Abschaffung geschlechtergerechter Sprache lehnen wir daher ab.“ (Plenarprotokoll 21/72)
Auch im Mai 2021 lehnte die CDU den AfD-Antrag mit folgender Begründung ab: „Mit diesem Antrag weigern Sie sich einfach, den gesellschaftlichen Wandel anzuerkennen. Dass Hamburgs Behörden sich respektvoll ausdrücken, daran sollten wir nicht rütteln. Dieser Respekt drückt sich in unserer Zeit auch im Gendern aus.“ (Plenarprotokoll 22/24)
Dazu der Fraktionsvizechef und kulturpolitische Sprecher Dr. Alexander Wolf:
„Die AfD-Fraktion ist die erste und einzige Fraktion, die sich gegen den unsinnigen Genderwahnsinn gestellt hat. Diese von oben aufgezwungene Kunstsprache ist eines der gefährlichsten grünen Ideologieprojekte. Es ist freiheits- und demokratiefeindlich und spaltet die Gesellschaft. Unsere deutsche Sprache ist schön, sie ist komplex und sie muss sich weiterhin frei entfalten können. Dass CDU und FDP jetzt die Volksinitiative begrüßen, ist heuchlerisch. Entweder scheinen die Damen und Herren von CDU und FDP ziemlich vergesslich zu sein, oder sie besitzen kein Rückgrat – vermutlich beides.“