Hamburger Heimspiel in Dessau: AfD-Fraktion fordert Vereinbarung zur Infrastrukturnutzung der Profisportvereine / Schulz: „Dieses kindische Benehmen muss die Politik auf den Plan rufen“

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Am 30. August spielt in der 1. DFB-Pokalrunde der FC Teutonia 05 gegen den Bundesligisten und amtierenden DFB-Pokalsieger RB Leipzig. Das Heimrecht liegt beim Hamburger Regionalligisten. Allerdings ist das Hoheluft-Stadion ein Kunstrasenplatz. Pokalspiele mit Bundesligavereinen dürfen dort nicht ausgetragen werden. Die möglichen Ersatzaustragungsorte wären mit den Fußballprofivereinen HSV und dem FC St. Pauli schnell gefunden. Beide Vereine lehnten jedoch aus persönlichen Befindlichkeiten gegenüber RB Leipzig ab. Stattdessen wird das Pokalspiel nun im 350 Kilometer entfernten Dessau stattfinden.
Aus Sicht der AfD-Fraktion kommt dies nicht nur einer Wettbewerbsverzerrung gleich. Vielmehr raubt man den Hamburger Sportsfreunden ein mühsam verdientes DFB-Pokalspiel. Jenen Hamburgern, welche mit ihren Steuergeldern die großen Vereine wie den HSV oder St. Pauli seit Jahren zumindest indirekt subventionieren (Drucksache 22/8811). Die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag, auf eine vertragliche Vereinbarung hinzuwirken, damit in künftigen Fällen auch die Infrastruktur der Profisportvereine für Amateurvereine zugänglich sind, sofern ein öffentliches Interesse zu erwarten ist (Drucksache 22/9006).

Dazu der sportpolitische Sprecher Marco Schulz:
„Dem FC Teutonia steht das bislang wohl wichtigste Spiel in der Vereinsgeschichte bevor. Trotz Heimrecht muss der Verein nun aufgrund persönlicher Befindlichkeiten unserer beiden Profivereinen HSV und FC St. Pauli ins 350 Kilometer entfernte Dessau ausweichen. Absurder und unsolidarischer geht es wohl kaum! Dieses kindische Benehmen, zulasten der Hamburger Sportsfreunde, muss die Politik auf den Plan rufen. Wer sich regelmäßig mit Steuergeldern subventionieren lässt, trägt im Umkehrschluss auch eine über seine eigenen Interessen hinausgehende Verantwortung. Der rot-grüne Senat muss mit den Akteuren des Hamburger Sports auf eine vertragliche Vereinbarung hinwirken, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden und die „Sportstadt Hamburg“ nicht zu einer Farce verkommen zu lassen.“