AfD-Fraktion fordert realistischen Ausbau von U- und S-Bahnnetz

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Hamburg, 14.12.2016 – Der SPD-geführte Senat plant den Bau der neuen U-Bahnlinie 5, die 2040 vollständig in Betrieb genommen werden soll. Die AfD-Fraktion kritisiert das Vorhaben und bringt einen Antrag (Drs. 21/7078) zum realistischen und kurzfristigen Ausbau der U- und S-Bahnen ein.

Unzureichend erschlossene Stadtteile sollen mit der U5 besser erreichbar sein. Der Baubeginn ist für das Jahr 2021 geplant und die Eröffnung der ersten Teilstrecke wird für den Zeitraum 2026 bis 2027 angestrebt. Die Linie soll als erste Schnellbahnlinie Hamburgs fahrerlos betrieben werden. Die Kosten werden mit rund 5 Milliarden Euro angegeben und die Gesamtstrecke soll 2040 fertiggestellt sein. Durch die technische Erneuerung wäre die neue Linie nicht kompatibel mit anderen Systemen, deren Nachrüstung dürfte aus finanziellen Gründen nicht möglich sein.

Deshalb fordert die AfD-Fraktion eine realistische Weiterentwicklung der U- und S-Bahnnetze durch die technische Aufrüstung der bestehenden Gleise und Züge sowie entsprechende Streckenergänzungen unter Nutzung der Bestandsnetze. Alle bestehenden U- und S-Bahnstrecken sollen mit einer modernen Signaltechnik ausgerüstet werden und so ausgestattet werden, dass Zugfolgen von 90 Sekunden realistisch sind. Zudem sollen die Bahnsteiglängen auf der Ringlinie jeweils auf 120 Metern ausgebaut werden, so dass im gesamten U-Bahnnetz der Betrieb mit 9-Wagen-Zügen möglich wird. Außerdem soll bei den anstehenden U-Bahnerweiterungen vorrangig das ursprüngliche Ziel verfolgt werden, dass die beiden Großsiedlungen Steilshoop und Osdorfer Born innerhalb von zehn Jahren an das U-Bahnnetz angeschlossen sind.

Der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft Detlef Ehlebracht dazu:
„Der SPD-geführte Senat will sich mit diesem Großprojekt ein Denkmal setzen. In den vergangenen Jahrzehnten gab es in Hamburg viele nutzlose U-Bahn- und Stadtbahnplanungen. Viele Großprojekte in Deutschland endeten im Desaster und kamen nicht über die Planungsphase hinaus. Die U5 kann in der Hinsicht zur Elbphilharmonie auf Schienen werden. Laut der Schriftlichen Kleinen Anfrage (Drs. 21/6572) attestiert der Senat überdies, dass „das Gebiet rund um die Alster insgesamt sehr gut im Hamburger Verkehrsverbund (HHV) eingebunden“ sei. Genau dieses Gebiet soll jetzt aber durch die U5 erschlossen werden. Das einzig notwendige und somit unterstützenswerte an der aktuellen U5-Planung ist die seit 40 Jahren versprochene Anbindung von Osdorf und Steilshoop. Der Rest ist Prestigeprojekt. Aber selbst wenn die U5 jemals in Gänze realisiert werden sollte, käme die Entlastungswirkung in 20 bis 25 Jahren viel zu spät. Realistische und umsetzbare Antworten auf die Schlüsselfragen der Mobilität im 21. Jahrhundert werden für Großstädte weltweit entscheidend sein. Hamburg hat hier gewaltigen Nachholbedarf. Weitere Milliardengräber können wir uns in Hamburg nicht leisten.“