Die neue U-Bahnlinie U5 gilt als das wichtigste Hamburger Bauvorhaben innerhalb des Öffentlichen Personennahverkehrs in den kommenden Jahrzehnten. Der rot-grüne Senat orientiert sich dabei nicht nach realpolitischer Umsetzbarkeit, sondern sieht die U5 als eierlegende Wollmilchsau, die alle unerschlossenen Gebiete der Stadt im wahrsten Sinne „in einem Zug“ erschließen soll.
Das Projekt steckt noch in der Planungsphase und es werden immer wieder neue Streckenalternativen entwickelt, die sich dann letzten Endes als nicht durchführbar erweisen. Am Ende bleibt vermutlich die Ursprungsvariante übrig. Die Fertigstellung dieser über 30 km langen Neubaustrecke könnte aber bis 2040 dauern und die Kosten bis zu 5 Milliarden Euro betragen. Möglich ist auch, dass die Strecke aufgrund zukünftiger finanzieller Engpässe niemals zu Ende gebaut wird.
Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft Detlef Ehlebracht:
„Die kurvenförmige und indirekte Streckenführung führt dazu, dass die Steilhooper nicht an ihr Ziel in Barmbek gelangen, sondern in die City-Nord fahren müssen. Die Osdorfer müssen sich auf eine weite Reise über Stellingen und Lokstedt in die Innenstadt begeben, statt auf schnellem Wege nach Altona oder Eimsbüttel zu gelangen. Insofern werden sich die optimistischen Prognosen des Senats zu der vorliegenden Streckenführung schnell relativieren, weil zu den gewünschten Zielen weiterhin die Busverbindungen genutzt werden würden.
Wir fordern daher eine an den Fahrgastwünschen orientierte kurze Anbindung Steilshoops und Bramfelds an Barmbek und Osdorfs/Lurups an die U2 in Höhe Emilienstraße. Dann könnte die künftige U5 zwischen Barmbek und Berliner Tor die U3 und zwischen Berliner Tor und Emilienstraße die U2 mitbenutzen, die Strecke wäre in maximal 10 Jahren fertig und wäre (einschließlich der Ertüchtigung der Signaltechnik auf den bestehenden Streckenabschnitten) nach unseren Erkenntnissen zu maximal einem Drittel der Kosten realisierbar.
Im rot-grünen Koalitionsvertrag wird die die schnelle Anbindung Osdorfs und Steilshoops gefordert. Nur durch die aufgelisteten Maßnahmen wäre dies schnell und kostengünstig umsetzbar.
Eine Anbindung als S-Bahnstrecke sollte aus Gründen der Netzredundanz nicht erfolgen. Eine U-Bahn nach Westen könnte bei Störfällen der S-Bahn im Bereich Diebsteich/Altona unabhängig weiterverkehren.“
Foto: Symbolbild